Die Deutsche Telekom will Super Vectoring mit Datenraten von bis zu 250 MBit/s und mehr bis 2018 anbieten. Angeboten werden kann Super Vectoring überall dort, wo Glasfaser am Verteiler anliegt. Dies bedeutet alle Haushalte, welche heute schon VDSL 50 oder 100 von der Telekom erhalten, neue höhere Übertragungsgeschwindigkeiten ab Mitte 2018.
Komponenten für Super Vectoring werden bereits verbaut
Telekom-Systemingenieur Jan Romano sagte in einem aktuellen Video des Konzerns auf Youtube: „Super Vectoring kommt überall dort zum Einsatz, wo wir die Verteiler am Straßenrand mit Glasfaser versorgen oder bereits versorgt haben.“ In dem Video wird die Super-Vectoring-Karte bereits an einem Standort eingebaut, da dort die Kundennachfrage nach Vectoring sehr hoch ist. Super Vectoring soll jedoch erst in der zweiten Jahreshälfte 2018 buchbar sein. „Bis dahin haben wir schon mal die Hardware eingebaut. Unsere Experten qualifizieren zur Zeit die Software für Super Vectoring“, erklärte Romano in dem Video.
Bislang sind im Telekom-Netz über VDSL & Vectoring Datenraten zwischen 50 und 100 Mbits/s möglich, dies ist aber noch nicht flächendekend. Super Vectoring erweitert die spektrale Bandbreite von 17 MHz auf 35 MHz und ermöglicht dadurch einen weiteren Geschwindigkeitsgewinn.
Deutschland bleibt Glasfaser-Entwicklungsland
In Deutschland kommt der Ausbau bislang nur sehr schleppend voran. Gegenüber der Vorerhebung aus dem Juni 2016 ist der Glasfaser-Anteil lediglich um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Die von der Telekom für die zweite Jahreshälfte 2018 versprochenen Datenraten von 250 Mbit/s sind in manchen Ländern bereits jetzt Realität. Nur 1,8 Prozent aller stationären Breitbandanschlüsse in Deutschland waren im Dezember 2016 mit einem Glasfaserkabel verbunden. Das zeigen aktuelle Daten der OECD. Fast nirgendwo in den Industriestaaten ist der Glasfaseranteil derartig niedrig.
In Deutschland können lediglich 6,6 Prozent der Haushalte einen Glasfaser-Anschluss buchen – im ländlichen Raum geht der Wert sogar auf 1,4 Prozent zurück.
Grundsätzlich habe es zwar Fortschritte bei der Versorgung in den mittleren Bandbreiten gegeben, doch beruhen diese im Wesentlichen darauf, dass aus den alten Technologien immer noch etwas mehr herausgequetscht wird. An zukunftssicheren Glasfaser-Verbindungen hapert es hingegen. Im OECD-Vergleich bringt es Deutschland so lediglich auf Platz 28 von 32.